Musikinstrumente - Museum in der Schule

Die Erziehung zur Musik ist von höchster Wichtigkeit, weil Rhythmus und Harmonie machtvoll in das Innerste der Seele dringen.
Platon, griechischer Philosoph                                                                                                                      

Musikinstrumente und Instrumentenbau haben eine jahrtausendelange Geschichte. An ihrem Anfang standen tönende Steine, klingende Hölzer, brummende Erdbögen, dröhnende Muscheln und Hörner. An ihrem derzeitigen Ende stehen die Ton-Computer und die elektronischen Klang-Aggregate, die vielleicht eine neue Ära der Musik eröffnet haben.

Dazwischen liegen Tausende von Erfindungen, Schöpfungen und Konstruktionen von ton- und klangerzeugenden Instrumenten, manche genial, manche bloß kurios, alle jedoch ein Ausdruck des menschlichen Strebens, aus der Welt der Materie in die Welt der Musen auszubrechen, Mittler zu suchen, die die Bewegung der Seele hörbar machen. Die Vielfalt der Instrumente, die es im Laufe der Zeit gab, zeugt davon, wie wichtig dieses Anliegen der Menschheit ist.


Der Instrumentenbauer
Der Bau von Instrumenten, mit denen man Musik machen konnte, war schon immer von der Zusammenarbeit von besonders kreativen Menschen getragen. Sie alle waren an den neuesten technischen Errungenschaften interessiert.

Die Instrumentenbauer bemühten sich zu allen Zeiten den stetig wachsenden Anforderungen der Musik und der Musiker gerecht zu werden – stetig zunehmender Tonumfang, verlässliche Intonation, Tonschönheit und Erleichterung der Spieltechnik. Den individuellen Wünschen der Musiker kamen die kleingewerblichen Strukturen des Instrumentenbaus am besten entgegen. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in Niederbayern und der Oberpfalz 29 verschiedene Instrumentenbaubetriebe mit durchschnittlich drei bis vier Instrumentenbauern. Heute existieren im gleichen Gebiet nur mehr drei Spezialbetriebe.

Die Anschaffung von automatischen und halbautomatischen Spezialmaschinen war für die Betriebe nicht rentabel, sodass heute seriengefertigte Lern- und Schulinstrumente mittlerer Qualität aus dem Ausland (Japan, Taiwan, China, Korea) den Markt beherrschen. Die Inlandsfertigung beschränkt sich auf die individuelle Herstellung von Instrumenten in Spitzenqualität für Spitzenmusiker.

Was muss ein Instrumentenbauer heute können?
Um die Kunstfertigkeit des Instrumentenbaus zu erlernen sind einige besondere Fähigkeiten notwenig. Dazu zählen ein ausgezeichnetes musikalisches Gehör, Genauigkeit, Sorgfalt, besondere Handgeschicklichkeit, räumliches Vorstellungsvermögen, da viele Instrumente nach Zeichnungen angefertigt werden und ein gutes technisches Verständnis. Im Bereich der Musikinstrumentenrestaurierung sind besondere Kenntnisse über alte Instrumente erforderlich. Aber natürlich ist der Instrumentenbauer heute auch Kundenberater und Verkäufer.